TexturenBuchhandel
Comics und "Graphic Novels" im Literaturbetrieb
von Bernd Villhauer
Der gute alte Comic ist nun endlich literatursalonfähig geworden. Wer etwas auf sich hält im buchbesprechenden Gewerbe, der beklagt, dass „hierzulande“ die Comic-Kultur noch unterentwickelt sei und man viel zu lange die faszinierenden Comic-Neuerscheinungen aus Frankreich, Japan und den USA unterschätzt habe. Aber nun sei ja (und dann kann man in der Literatursendung sogar etwas großes Buntes hochhalten) dieses neue Werk von xyz erschienen, das man eigentlich schon gar nicht mehr richtig als Comic bezeichnen könne, sondern besser als … „Graphic Novel“!
Graphic Novel. Mit diesem Marketing-Label ist es gelungen, in den Buchhandlungen neben den „seriösen“ Neuerscheinungen in Belletristik und Sachbuch Regal- bzw. Tischplatz zu erobern. Auch haben die Verlage eine Möglichkeit gefunden, mit ihren Comic-Veröffentlichungen das Kinder- und Schundliteratur-Ghetto zu verlassen. Es war ein weiter Weg…
Meine Kochbücher und ich
von Matthias Beilein
Als ich vor Urzeiten meine Ausbildung anfing, hatte ich noch reichlich naive Vorstellungen vom Buchhandel. Zum Beispiel habe ich damals geglaubt, dass eine Buchhandlung vor allem Bücher verkauft. Und nicht nur das: Ich habe geglaubt, das Hauptgeschäft des Buchhandels bestünde im Vertrieb von so genannter Belletristik, was im übrigen die meisten glauben, die nicht im Buchhandel arbeiten, obwohl die es ja gleichzeitig sind, die all die anderen Bücher kaufen.